Ein Server für Geodaten

Wie kommen die Dinge ins Museum? Manchmal auf verschlungenen Wegen. Beim nächsten Objekt für die Ausstellung „Das Netz“ ist der Weg allerdings genauestens dokumentiert.

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Der Start war in Münster, nach exakt 4 Stunden, 10 Minuten und 42 Sekunden kam das Ding im Technikmuseum an.

IMG_3533bearbEine Mitarbeiterin der 52° North GmbH brachte das Stück persönlich vorbei. Es handelt sich um einen Server der Citizen Science Plattform enviroCar.

enviroCar ist eine Internetplattform, die die Erfassung, Analyse und Visualisierung von Fahrzeugdaten zur Entwicklung nachhaltiger Verkehrskonzepte unterstützt.

Wie geht das? Jeder, der ein Auto, einen ODB-II Adapter und die enviroCar-App auf seinem Smartphone hat, kann detaillierte Daten über zurückgelegte Wege erfassen. Der Adapter stellt eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem Smartphone und der Fahrzeugsensorik her.

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Während der Fahrt werden dann z.B. die Drehzahl des Motors oder die Abgaswerte ausgelesen. Aus den gewonnenen Daten können weitere Informationen berechnet werden, beispielweise über den individuellen Kraftstoffverbrauch oder den CO2– Ausstoß.

Um die Daten weitergehend zu analysieren und sie verfügbar zu machen, kann der Fahrer seine anonymisierten Messfahrten über den enviroCar Server als offene Daten veröffentlichen. Dort stehen sie dann für eine weitere Nutzung allen Interessierten zur Verfügung.

Der im Museum gelandete Server ist allerdings nicht mehr im Einsatz: Er wartet jetzt auf seinen Auftritt in der Ausstellung „Das Netz“ im Ausstellungsbereich „MAPS. Karten machen mobil“.

Veröffentlicht von

Eva Kudraß

ist Kuratorin am Deutschen Technikmuseum und Mitarbeiterin der Abteilung Mathematik und Informatik. Gerade arbeitet sie mit ihren Kollegen an der neuen Dauerausstellung "Das Netz. Menschen, Kabel, Datenströme".